Innovativ, zukunftsorientiert und optimal angepasst an die Bedürfnisse jener, die dort unterrichtet werden. So präsentiert sich die um 13,5 Millionen Euro neu errichtete Josef-Rehrl-Schule im Salzburger Stadtteil Lehen, die von der Salzburg Wohnbau in Kooperation mit dem Salzburger Architekturbüro „kofler architects“ und der Baufirma STRABAG realisiert wurde. Am 9. Oktober erfolgte nach einer Bauzeit von zwei Jahren die offizielle Eröffnung. „Ziel war es, den Schülerinnen und Schülern endlich zeitgemäße und bestmögliche Voraussetzungen für einen guten Start ins Leben zu ermöglichen. Mit dem nunmehr fertiggestellten Neubau ist dies eindrucksvoll gelungen“, betont Finanzreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl.
Rund 130 Schülerinnen und Schüler, davon 80 mit Hörbeeinträchtigung, werden dort auf dem Gelände des Landeszentrums für Hör- und Sehbildung (LZHS) gemeinsam mit Kindern ohne Beeinträchtigung, die auch die Gebärdensprache lernen, unterrichtet.
Wichtiger Bestandteil der Salzburger Schullandschaft Die Josef-Rehrl-Schule ist ein wichtiger Bestandteil der Salzburger Bildungslandschaft. „Das alte Gebäude war einfach nicht mehr tragbar und hat den Anforderungen dieser speziellen Schulform nicht mehr entsprochen. Für den Neubau ist es uns nach intensiver Vorbereitungsarbeit gelungen, ein sehr gutes Projekt zu verwirklichen, in das mehrere Abteilungen des Landes, die Stadt Salzburg, der Gestaltungsbeirat und die Elternvertretung eingebunden waren“, so Stöckl weiter.
Vernetzung mit zukunftsweisenden digitalen Technologien Die Realisierung des Neubaus stellte alle Beteiligten vor spezielle Herausforderungen. Es stand dabei nicht das barrierefreie Gebäude allein im Mittelpunkt, sondern auch die Vernetzung des Baus mit zukunftsweisenden digitalen Technologien. Durch die Zusammenarbeit mit Wissenschaft und Forschung (Center for Human-Computer Interaction der Universität Salzburg) flossen viele moderne Erkenntnisse mit ein. Damit wurde ein Ergebnis erzielt, das derzeit einzigartig im deutschsprachigen Raum ist. Das innovative Lernumfeld ermöglicht Kindern und Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigung einen optimalen Unterricht mit High-Tech-Unterstützung.
Der Boden wird zum Musikinstrument So wurde beispielsweise die Schulbibliothek mit einem neuartigen Video-Aufnahmestudio für den Gebärdenspracheunterricht ausgestattet. Der Boden im Musikraum verwandelt sich durch Körperschallwandler in ein Musikinstrument und vibriert. Im Eingangsbereich stellt eine interaktive Installation eine Schnittstelle zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen dar. Innovative Sportgeräte mit visuellen Features unterstützen die Kommunikation untereinander im Turnsaal.
Zwei ineinander verschobene Würfel Die neue Schule besteht aus zwei unterschiedlich hohen, ineinander verschobenen Würfeln. Da sich die Schule in einer schönen Parklandschaft mit alten Bäumen befindet, wurde großes Augenmerk auf die Harmonie zwischen Außenfassade und Natur gelegt. Eine senkrechte Holzschalung aus Lärche gestaltet die Fassade lebendig. Das Gebäude erhält zudem eine Passivhausgebäudehülle. Die Energieversorgung erfolgt zum Teil über Fernwärme, kombiniert mit einer Luftwärmepumpe, einer Photovoltaikanlage und einer Wärmerückgewinnung in der Lüftungsanlage. Entsprechend einem zeitgemäßen Gebäude können dadurch die Betriebskosten sehr niedrig gehalten werden.
„Kunstsprachrohr“ für alle Das Foyer wurde von der Künstlerin Julie Hayward gestaltet. Sie visualisierte ein Gedicht Ernst Jandls als Buchstabenzeichen des Fingeralphabets in Form eines Ornaments am Fußboden. Von Franz Bergmüller wurden an der Arealmauer dreidimensionale Foto-Collagen angebracht, die Kinder und Jugendliche in unterschiedlichen Alltagssituationen zeigen, um deren gemeinsame Interessen zu betonen. „Kunst am Bau erfüllt eine wichtige kulturpolitische Funktion: Kunst und Kultur allen Menschen sichtbar und zugänglich zu machen. Bauten wie Schulen, Kliniken oder auch Regierungsgebäude werden so zu einem ‚Kunstsprachrohr‘ für alle. Mein Dank gilt daher der Direktion der Josef-Rehrl-Schule für ihre Bereitschaft und ihr Engagement, Schülerinnen, Schülern und Lehrpersonal ein inspirierendes Umfeld zu erschaffen – eingebettet in einen energieeffizienten Neubau, der auch mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet ist. Eine wichtige, zukunftsweisende Entscheidung, die mich auch in meiner Funktion als Klima- und Energielandesrat besonders freut“, so Landeshauptmann-Stellvertreter, Kulturreferent Heinrich Schellhorn.
Hier ein RTS-Video von einem Lokalaugenschein im Jänner 2019
Hier ein RTS-Video von der Grundsteinlegung im September 2017